Entwicklung eines Verkehrswahrnehmungstests
Empirische Studien belegen, dass Fahranfänger im Bereich der Verkehrswahrnehmung und Gefahrenvermeidung unzureichende Kompetenzen aufweisen, die mit einem erhöhten Unfallrisiko korrespondieren. Zur Steigerung der Fahranfängersicherheit gilt es daher, entsprechende Kompetenzen in der Fahrausbildung zu vermitteln und ihre Aneignung in der Fahrerlaubnisprüfung zu überprüfen.
Im Hinblick auf die Fahrerlaubnisprüfung entwickelte Bernhard Hampel vom TÜV Rheinland bereits in den 1970er Jahren ein „audiovisuelles Testsystem“. Dieses System – das nie verbindlich eingeführt wurde – beinhaltete Aufgaben, bei denen Bilder von Verkehrssituationen mittels Diaprojektionen vorgegeben wurden. Die Probanden mussten dabei Bildausschnitte mit gefahrenrelevanten Hinweisreizen benennen. In den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelten sich mit dem technischen Fortschritt auch die medialen Möglichkeiten zur Gestaltung von Testverfahren weiter. Heute bilden PC-gestützte „Hazard Perception Tests“ in einigen Ländern (z. B. Großbritannien, Niederlande, Neuseeland) bereits einen festen Bestandteil der Fahranfängervorbereitung.
Die IPV GmbH erarbeitet derzeit im Auftrag der TÜV | DEKRA arge tp 21 ein PC-gestütztes Testverfahren zur Erfassung von Kompetenzen zur Verkehrswahrnehmung und Gefahrenvermeidung. Dazu wurde in den zurückliegenden Jahren zunächst der internationale Forschungsstand zu fahranfängerspezifischen Kompetenzdefiziten und PC-gestützten Prüfungsverfahren im Fahrerlaubniswesen analysiert. Darauf aufbauend wurden dann Prüfaufgabenformate entwickelt, von denen einige gegenwärtig im Rahmen von experimentellen Untersuchungsansätzen und Längsschnittuntersuchungen erprobt werden.