Regio-Protect in der Präventionsarbeit der gesetzlichen Unfallversicherungsträger

Jährlich verunfallen über 180.000 Kraftfahrer – und unter ihnen insbesondere junge Auszubildende und Arbeitnehmer – auf ihrem Arbeitsweg. Die Verkehrsunfälle ziehen dabei nicht nur Leid, sondern auch einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden (z. B. Arztkosten, Reha-Maßnahmen) seitens der Unfallkassen und Berufsgenossenschaften nach sich.

Im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V., der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e.V. und verschiedener Berufsgenossenschaften führt die IPV GmbH mit weiteren Projektpartnern ein Modellprojekt in sieben Bundesländern durch. In Anlehnung an das brandenburgische Projekt „Regio-Protect 21“ wird dabei das Ziel verfolgt, das hohe Unfallrisiko junger Auszubildender und Arbeitnehmer auf ihren täglichen Arbeitswegen durch eine regionalisierte Gefahrenlehre zu verringern.

Zur Erreichung des genannten Ziels wertet die IPV GmbH die Unfalldaten von Auszubildenden und Arbeitnehmern im Alter von 16 bis 29 Jahren aus und arbeitet regionale Gefahrenstrecken sowie potentielle Unfallursachen heraus. Die Gefahrenstrecken werden dann videografiert und mittels einer Software – dem sogenannten VICOM-Editor – als computergenerierte Videosequenzen „nachgebaut“, um unterschiedliche Bedingungen (z. B. Witterung, Verkehrsdichte) auf den Strecken veranschaulichen zu können. Weitere Projektinhalte stellen die Erarbeitung von didaktischen Hilfen für die Ausbilder der beteiligten Unternehmen und Ausbildungsstätten sowie die Entwicklung einer onlinebasierten Selbstlernplattform zum Vertiefen der erworbenen Kompetenzen dar. Das Projekt wird sowohl formativ als auch summativ evaluiert.